Freitag, 17. April 2009
Vorsicht, Appetit-Spioler
In Film-Blogs ist es üblich, dass man Leser, die den Film noch nicht gesehen haben, vorher warnt, falls man etwas aus dem Inhalt verrät, um ihnen den Spaß am Film nicht zu verderben. So etwas nennt man Spoiler. „Vorsicht Spoiler!“ bedeutet also: „Lies das nicht, wenn Du den Film noch nicht gesehen hast.“ Einen solchen Spoiler möchte ich auch diesem Text voranstellen, allerdings einen Appetit-Spoiler, denn die folgende Geschichte, könnte dem ein oder anderen Leser nachhaltig den Appetit verderben. Also, wer weiter liest, soll sich später nicht beklagen, er sei nicht gewarnt worden.
Dabei fängt die Geschichte, die ein Bekannter aus dem Wintersport mitgebracht hat, ganz harmlos an. Er und ein paar Freunde waren Anfang des Jahres im Wintersport. Die illustre Gesellschaft hatte sich eine hübsche Almhütte mit Talblick. Alles vom Feinsten. Auch das Wetter war wunderbar. Schnee so weit das Auge reichte und so verbrachte die Urlaubsgesellschaft ihre Tage auf der Piste. Die Hütte stand derweil leer. Das ging ein paar Tage gut, bis sie eines Abends abgekämpft in ihre Hütte zurückkehrten und die Tür aufgebrochen fanden. Der Schreck war groß. Schließlich hatten sie ihre gesamten Wertgegenstände in der Hütte gelagert: Videokameras, Geld, Fotoapparate. Vor allem Letzteres machte meinem Bekannten große Sorge, hatte er doch seine heiß geliebte Nikon Kamera dabei. Digital-Kameras verabscheute er. Für ihn müssen Fotos auf Negativ gebannt werden und dazu hatte er seine Nikon. Sein „Bestes Stück“.
Tatsächlich hatten die Einbrecher ganz schön gehaust. Leere Flaschen lagen herum, Zigarettenkippen, Essensreste. Da hat es sich jemand richtig gut gehen lassen. Kurzum: Der Kühlschrank und beinahe alle Essens- und Getränkevorräte waren geplündert worden. Sonst allerdings, schien nichts zu fehlen. Und auch für meinen Bekannten war alles – denn Umständen entsprechend wieder gut – den seine Nikon war noch da und auch die übrigen Wertgegenstände. Außer ein paar Flaschen Wein und Bier und den Nahrungsvorräten fehlte nichts. Die Einbrecher haben offenbar nur eine Party gefeiert und die Verpflegung ließ sich ersetzen.
Und so blieb außer dem Schrecken und ein wenig Putzarbeit nichts von dem ungebetenen Besuch. Eine Woche Urlaub lag noch vor den Hüttenbewohnern. Man ließ die Sache auf sich beruhen und begnügte sich damit, die Tür in Zukunft sicher zu verschließen und tagsüber, dann und wann mal, nach dem Rechten zu sehen. Ein ungetrübter Winterurlaub folgte und mein Bekannter konnte noch diverse Filme mit unvergesslichen Urlaubsbildern vollknipsen.
Voller Freunde machte er sich, zu Hause angekommen, in seiner Dunkelkammer an die Arbeit die Urlaubsfotos zu entwickeln. Zwischen all den herrlichen Schnappschüssen, erregte ein Bild seine besondere Aufmerksamkeit. Er konnte sich nämlich beim besten Willen nicht daran erinnern, wann oder wo er dieses Bild geschossen haben sollte. Auch konnte er nicht so recht erkennen, was das Bild darstellte. Lediglich ein paar bunte Stäbchen waren darauf zu sehen und Haut??? Lange betrachtete er das Foto und dann plötzlich – man verzeihe mir die Floskel – fiel es ihm wie Schuppen von den Augen. [Spoiler] Was er da sah, waren Zahnbürsten, die Zahnbürsten der Urlauber, ihre Zahnbürsten, jenen Zahnbürsten, mit denen sie sich den ganzen Urlaub lang die Zähne geputzt hatten. Die Borsten voraus steckten sie in einem Hintern. Die Einbrecher hatten offenbar ihren Spaß gehabt… Lecker!
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